ArchitektInnen Wien

Als ArchitektInnen ist unser Zugang zur Wahrnehmung des Raumes vor allem ein optischer. Unser räumliches Vorstellungsvermögen ist eine Visualisierung des Raumes vor dem inneren Auge. Und um die gestalteten Räume für andere zugänglich zu machen visualisieren wir diese durch eine zweidimensionale oder dreidimensionale Darstellung. Wir betrachten unsere Umgebung, unsere Bauten mit den Augen.
Die Notwendigkeit, die routinisierte Einstellung zu und Wahrnehmung von Räumen aufzubrechen und zu verfremden, reizte uns, das Angebot des Trainings „Blindspace“ zu nutzen. Die intensive, zweitägige Erfahrung im Blindspace, d.h. im total lichtlosen Raum brachte den gewünschten Effekt – und viel mehr. Das Aufleben der anderen Sinne, wenn die Sicht fehlt: die Intensivierung von Berührung, Geruch, Gehör, die völlig andere interaktive Situation verschafft nicht nur einen Neuzugang zum Raumgefühl, sondern eine ungeheure Sensibilisierung aller prokreativen Fähigkeiten. Wir können Blindspace allen Kollegen empfehlen, die bereit sind, aus der Routine auszubrechen und sich einen neuen Maßstab der räumlichen Weltwahrnehmung zu schaffen.

Univ. Prof., München

Blindspace – brachte wichtige Einblicke in meine eigenen Strukturen (eingeschränkter Umgang mit Bewegung und den Sinnen im Alltag) und half mir dabei stärker darauf zu vertrauen, dass Lösungen für Fragestellungen wie von selbst entstehen, wenn ich geöffnet bin und nicht auf das Ende schaue, sondern aktiv Schritt für Schritt nehme bis sich die Lösung ergibt. Dies war für mich persönlich und in der Gruppe eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Die Freude die ich in diesem Raum der geborgenen Dunkelheit von Beginn an empfand, erfüllt mich bis heute und ich wünschte es gäbe längere Seminare dieser Art.

Architektin DI, Salzburg

„BLINDSPACE“ – FÜR ARCHITEKTEN???
Das ist doch wohl DER Sinn auf den wir am allerwenigsten verzichten können, ist mein erster Gedanke. Aber trotzdem ist da dieses Interesse, dieses unbändige Hingezogensein. Wie würde es sein einmal nicht optisch be-urteilen zu müssen, Räume, Dinge, Personen. Wie würde es sich anfühlen die Augen ruhen lassen (müssen), zu hören, zu spüren, womöglich gar zu riechen und zu schmecken? Was ist denn ein Raum, den man nicht sehen kann, gibt es den überhaupt? Existiert für Blinde Architektur?
Aufgehoben sein im Dunkel wie in „Abrahams Schoss“, sicheres schwarzes Nichts. Zu erfahren, dass man auch ohne Augen lebt, dass man auch ohne zu sehen er-lebt, dass man wahrgenommen wird ohne gesehen zu werden, war wohl der tiefgehendste Eindruck in diesen beiden Tagen. Welche Entlastung einmal nicht zu blicken und nicht erblickt zu werden. Welch Ruhe stellt sich ein! Die anderen Sinne arbeiten nicht so schnell, wohl auch weil sie nicht so geschult sind. Auf sie angewiesen, nimmt man sich mit dem Beurteilen von Situationen – zwangsläufig -mehr Zeit.
Die ersten, oberflächlichen Schlüsse, die man daraus ziehen kann – für meinen Beruf als Architektin sicher wichtig – sind, welche Anforderungen Blinde an Architektur, an Räume stellen, um in ihnen leben zu können. Dies erscheint mir aber geradezu als Nebeneffekt zu den persönlichen, ergreifenden Erlebnissen der Räume, Landschaften, Bauten und Figuren, die im Innen ungehindert entstehen dürfen, wenn man endlich einmal nicht mehr schauen muss.

Führungskräfte-Coach Frankfurt

Was mich bei Blindspace besonders beeindruckt hat, ist die Möglichkeit, aus dieser speziellen Erfahrung heraus, nicht nur die persönliche Urteils- und Verhaltensstruktur umzukrempeln, sondern insbesondere auch mit Gruppen zu arbeiten: neue Formen der Teamfindung und -entwicklung zu gewinnen. Ein für mich zweiter wichtiger Punkt ist die Nachhaltigkeit der Erfahrung. Was man hier trainiert, ist wirklich von bleibendem Wert und immer wieder im Alltag umsetzbar.

Psychologin Supervisorin, Salzburg

Für mich war beeindruckend, wie mir – durch den Verzicht auf die visuelle Wahrnehmung – andere Sinneskanäle Zugänge verschafft haben zu einer ungewohnten, und unerwartet differenzierten, Wahrnehmung von Personen. In meinem beruflichen Alltag geht es regelmäßig darum, Menschen einzuschätzen und zu beurteilen – sei es im Kontext der Personalführung oder bei der Auswahl neuer MitarbeiterInnen. Ich konnte entdecken, wie stark ich oft versucht bin, mich sehr auf meine visuellen Eindrücke zu verlassen. Blindspace hat mich gelehrt, wie ich durch das Einlassen auf die hier geforderten Sinneseindrücke meine eigenen Wahrnehmungsstereotypen relativieren und Menschen wesentlich komplexer erkennen und beurteilen kann.